Der Seiltanz (Eberhard F. Gutberlet)

Die lebensgroßen Figuren wurden von dem Frankfurter  Holz- und Steinbildhauer Eberhard F. Gutberlet 1993 auf dem Festplatz Urberach errichtet. Es ist das letzte der insgesamt 3 Objekte, die der Frankfurter Künstler in Rödermark geschaffen hat.

„Seiltänzer und Gaukler“  sind Symbole für gegensätzliche Lebensprinzipien und waren deshalb auch ursprünglich  durch eine Bronzelinie am Boden verbunden. Der Seiltänzer steht für den Gott Apoll und verkörpert den nüchternen, auf Form und Ordnung gerichteten Willen (= Vernunft); der Gaukler als Gegenspieler steht für Dionysos und damit Überschwang und Lockerheit.

Die verbindende Linie zwischen den Figuren war durch eine im Pflaster eingelassene Messingschiene realisiert, die jedoch bald zu wackeln anfing, Teile verschwanden. Mosaiksteinchen lösten sich von den Säulen, jedoch seien bautechnische Maßnahmen zur besseren Haltbarkeit vom Künstler abgelehnt worden, da er damit sein Urheberrecht verletzt sah.
Es muss wohl umfangreiche Probleme gegeben haben, denn die Stadt reichte 2005 gegen die beteiligten Architekten und den Künstler Klage ein die in einem Vergleich endete.
Zu allem Übel wurde dem Gaukler 2002 von Rowdies ein Bein abgerissen, das 2009 endlich wieder angebracht wurde.
Wenn man die Figuren heute auf dem Festplatz sucht, findet man sie etwas verloren zwischen parkenden Autos. Hinter dem Gaukler stehen Sammelcontainer. Ich finde es schade, dass die wirklich schönen Figuren so wenig zur Geltung kommen und die ursprüngliche Intention zur Aufwertung eines öffentlichen Platzes verblasst.